Posted at 16:17h
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Allgemein
Das Jahr geht zu Ende und für uns steht die traditionelle Leerung unserer Trinkgeldkasse bevor. Im Einzelhandel eher unüblich, haben wir von Euch, unseren geschätzten Kunden, im Verlauf der letzten Monate für die Erfüllung des einen oder anderen Sonderwunsches, einige Extra-Euros erhalten.
Den Begriff „Trinkgeld“ nehmen wir traditionell wörtlich und setzen dieses an Weihnachten in Flüssigkeiten um. Gerne an der Ostsee, aber aufgrund der ungünstig gelegenen Feiertage und des Pandemie-Wirr-Warrs, diesmal in unserer Heimatstadt.
Als es am 23.12. endlich losgehen sollte, war das Personal schon ab Mittag aufgrund der Vorfreude nur noch bedingt zu gebrauchen.
„Diskret“ wurde die Geschäftsleitung darauf hingewiesen, was der Tag noch bringen sollte.
Spätestens mit Einbruch der Dunkelheit, waren die Zeichen der Zeit dann unverkennbar. Immer wieder verstohlene Blick zur Uhr, wann denn wohl endlich Feierabend sei.
Endlich, 17:45 Uhr, gleich beginnt das lange Wochenende. Erfreulicherweise waren zu diesem Zeitpunkt noch vier Kunden im Laden. Diesen wurde mit dem berühmten Wink mit dem Zaunpfahl mitgeteilt, dass heute pünktlich Schluss ist. Schließlich weiß man nie, ob in der Gastronomie in diesen Zeiten alles läuft wie geplant.
Abrechnen, Ankleiden, Abschließen [3A-Regel ;-)] und dann nix wie los zum Gastronomiebetrieb unseres Vertrauens.
Auf die dort gültigen Vorschriften wurden wir von einem Schild am Eingang hingewiesen, Einhaltung für uns natürlich kein Problem.
Die besten Plätze im Laden waren für uns freigehalten, der kluge Mann ruft vorher an.
Dann endlich war es soweit. Eine kurze Willensäußerung zur Bedienung (gib ma 2 wie immer) und dann kamen sie.
Die ersten unserer weihnachtlichen Erfrischungen: LECKER!
Dabei, ihr habt es sicher schon geahnt, sollte es natürlich nicht bleiben und es dauerte auch nicht lange, bis getreu dem alten Eagles Song „Life In The Fast Lane“ der eine oder andere Beschleuniger zum Einsatz kam.
Bei munteren Gesprächen über das verkorkste Geschäftsjahr, die Weihnachtswünsche der geheiligten Kundschaft, den Lieferengpässen für neues Vinyl und das Leben an sich und im Besonderen, nahm die RauteRecords Weihnachtsfeier dynamisch ihren Lauf und der Deckel füllte sich zusehends.
Kein Problem, dank Euch waren wir ja monetär bestens ausgestattet.
Im Lokal wurde es am späteren Abend dann leerer und die Bedienung hatte Zeit Musikwünsche zu erfüllen. Damit das Programm nicht zusehr in Richtung Pop oder gar Weihnachtslieder abdriftete, setzten wir mit dem Sex Pistols Klassiker „Pretty Vacant“ ein lautstarkes Zeichen. Kam irgendwie nicht bei allen gut an. Die Leere von der in diesem Song die Rede ist, machte sich nun langsam auch in unseren Hirnen breit. Wunderbar, Ziel erreicht!!!
Noch ’nen Kurzen auf den Weg, Zahlen bitte, Auto rufen und ab auf’s Gehöft. Zwischendurch mussten wir allerdings noch mal bei RauteRecords anbremsen, um dem Taxifahrer, der noch ein Weihnachtsgeschenk brauchte, eine neue „Dark Side of the Moon“-LP zu verkaufen. So hatten wir sogar an Heilig Abend noch Umsatz, obwohl der Laden eigentlich geschlossen war. Vom Trinkgeld ist auch noch was über (Danke Ihr Lieben), da müssen wir wohl die Woche nochmal los. Dann aber ohne Bilder 😉